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Tierschutz: Kükentöten wird ab 2022 verboten

Für Geflügelzüchter ist das Aufziehen männlicher Küken unrentabel – Tierschützer prangern deren massenhafte Tötung seit Langem an. Nun wird dies qua Gesetz neu geregelt.

  1. Januar 2021, 12:12 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa,

Das millionenfache Töten männlicher Küken in der Legehennenhaltung in Deutschland wird ab Anfang 2022 verboten. Die Bundesregierung hat dafür einen Gesetzesentwurf von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) beschlossen. Ende des Jahres soll diese übliche Praxis beendet werden. Bislang wurden männliche Küken gleich nach dem Schlüpfen getötet, da deren Aufzucht wirtschaftlich unrentabel ist.

Das Gesetz sorge dafür, „dass in Deutschland nur noch Eier ohne Kükentöten produziert werden“, teilte Klöckner dazu mit. „Diese unethische Praxis gehört dann der Vergangenheit an.“ Das sei ein „bedeutender Fortschritt für den Tierschutz“. Ihren Angaben nach ist Deutschland damit weltweit das erste Land, das ein solches Gesetz verabschiedet.

Betriebe sollen künftig unter anderem auf neue Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei setzen. Dadurch sollen männliche Küken gar nicht erst ausgebrütet werden. Diese Verfahren, die vom Landwirtschaftsministerium mit mehreren Millionen Euro gefördert wurden, sehen derzeit eine Bestimmung des Geschlechts zwischen dem 9. und 14. Bebrütungstag vor.

Künftig soll dies noch früher möglich sein. Das Gesetz sieht deshalb vor, dass ab 2024 das Töten von Hühnerembryonen bereits nach dem sechsten Bruttag verboten ist.

„Indem wir mit Millionenbeträgen Alternativen gefördert haben, bringen wir Tierschutz und Wirtschaftlichkeit auf deutschem Boden zusammen“, zeigte sich Klöckner überzeugt. Damit gebe es für die Betriebe eine „konkrete“ Lösung, um ein Abwandern und damit eine Auslagerung dieser Tierschutzfrage zu verhindern. „Wir wollen damit Taktgeber und Vorbild auch für andere Länder sein“, sagte die Ministerin. Vom Handel erwarte sie, „dass er seinen Ankündigungen nun auch konkrete Taten folgen lässt und sein Sortiment entsprechend umstellt“.

Alternativen zu diesen Verfahren zur Geschlechtsbestimmung sind sogenannte Zweitnutzungshühner. Dabei legen die Hennen Eier, während die Hähne gemästet werden. Laut Bundeslandwirtschaftsministerium legen die Hennen aber weniger und teilweise kleinere Eier als konventionelle Legehennen. Die Hähne aus Zweitnutzungsrassen wachsen demnach zudem langsamer und haben kleinere Brustmuskeln als konventionelle Masthühner. Eine dritte Möglichkeit stellt die Aufzucht männlicher Küken im Zuge sogenannter Bruderhahn-Initiativen dar.

In Deutschland werden jährlich rund 45 Millionen männliche Küken routinemäßig getötet, weil sie keine Eier legen und nicht so viel Fleisch ansetzen. Tierschützerinnen und -schützer kritisieren das seit Jahren. Das Bundesverwaltungsgericht hat 2019 entschieden, dass Tierschutzbelange schwerer wiegen als wirtschaftliche Interessen, und es erklärte die Praxis nur noch

Der Deutsche Tierschutzbund kritisierte das Verbot als zu spät und zu schwach. Es sei richtig, „den millionenfachen Mord an männlichen Küken aus rein ökonomischem Antrieb zu beenden“, sagte Präsident Thomas Schröder. Wer Tierschutz konsequent denke und gesellschaftliche Akzeptanz wünsche, müsse aber auch „das Leid der Legehenne als Eierproduktionsmaschine beenden“.

Das Aussortieren von Eiern könne nur eine Übergangslösung sein, befand Olaf Bandt vom BUND gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Nötig sei ein grundlegender Umbau der Tierhaltung mit anderen Zuchtzielen und besseren Haltungsbedingungen. „In der Hühnerhaltung muss zukünftig konsequent auf sogenannte Zweinutzungshühner gesetzt werden, die Eier legen und Fleisch liefern können.“

Wenige Tage alte Küken: Der Bundestag hat das Verbot des massenhaften Kükentötens in der Legehennenhaltung ab Anfang 2022 beschlossen. (Archivbild)

© Jens Büttner/dpa

Konsequenzen des Verbots der Kükentötung in Deutschland – Supermärkte rüsten um

Die großen Lebensmittelhändler stellen mittlerweile schon die Weichen für den Ausstieg aus der Kükentötung in Form einer entsprechenden Umstellung ihres Warensortiments. Bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur berichteten Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Kaufland, ihre Vorbereitungen auf das geplante gesetzliche Verbot liefen auf Hochtouren. Die Discounter und Supermärkte werden nach eigenen Angaben verstärkt Eier mit der Aufschrift „ohne Kükentöten“ in die Läden bringen.

Übrigens: Das Gesetz von Ministerin Klöckner sieht in einer zweiten Stufe ab 1. Januar 2024 weitere Regelungen vor, um Schmerzen für den Embryo zu vermeiden. Dann sollen Methoden zur Geschlechtserkennung im Ei nur noch erlaubt sein, wenn sie schon in einem früheren Stadium des Brütens eingesetzt werden. Mit dem Gesetz muss sich abschließend noch der Bundesrat* befassen, der das Vorhaben verzögern, aber nicht stoppen kann. (cibo/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

 

Unsere Lösung für die Geflügelproduzenten und den Lebensmitteleinzelhandel, damit diese ab 2022 die dann in Kraft tretende Gesetzesänderung auch einhalten können:

Die Landhaus Teigwaren Müller entwickelt nun bereits seit über einem Jahr Produkte, die das Kükentöten verhindern sollen und freut sich jetzt umso mehr, dass durch dieses verabschiedete Gesetz sowohl die Geflügelproduzenten wie auch der Handel zeitnah auf diese Gesetzesänderung reagieren müssen, da dieses bereits ab 2022 umgesetzt werden soll. Die Geflügelzüchter haben bisher kaum Vermarktungsmöglichkeiten für das Hahnenfleisch, da es von der Konsistenz her deutlich fester ist als das Fleisch der Hennen und die Fleischmenge eines Hahnes ebenfalls deutlich niedriger als die Fleischmenge bei der Henne ausfällt.

Somit sind wir mit unseren „Bruderhahn-Initiative“-Produkten bestens für diese neue Situation gerüstet und werden daher bereits jetzt schon verstärkt vom Lebensmitteleinzelhandel auf unsere Bruderhahnprodukte angesprochen, um bereits jetzt schon die aufgrund der Gesetzesverab-schiedung plötzlich noch mehr gestiegene Nachfrage seitens der Kunden zu befriedigen.

Ihre Familie Müller & Team